Mit dem kommerziellen Einsatz der Implantate ab 1983 entwickelte sich auch das Gebiet der gesteuerten Geweberegeneration (GBR - guided bone regeneration). Dank dieser Methode kann der durch die Zahnextraktion verloren gegangene Knochen wieder regeneriert werden. Das Konzept beinhaltet die Bildung eines Hohlraumes zwischen Knochen und Zahnfleisch in den neuer, eigener Knochen hineinwachsen kann. Mittels intensiver Grundlagenforschung wurden verschiedene Folien als Platzhalter, Knochenersatzmaterialien und biologisch aktive Proteine entwickelt, die eine zuverlässige Knochenregenration ermöglichen. Diverse Studien haben den Langzeiterfolg von Implantaten in eigenem oder regeneriertem Knochen untersucht. Es zeigte sich, dass regenerierter Knochen die gleichen biologischen Eigenschaften aufweist, wie eigener Knochen. Der Langzeiterfolg von Implantaten zeigt keinen Unterschied zwischen den beiden Knochenarten. Heute können im Gegensatz zum Anfang der Implantologie, Implantate nach erfolgter Zahnextraktion sofort in den Kiefer gesetzt werden, ohne diesen zuerst 6 Monate abheilen zu lassen. Simultan kann eine gesteuerte Geweberegeneration durchgeführt werden um den Kieferkamm zu erhalten. Dadurch werden Behandlungsaufwand, weitere Eingriffe und die Behandlungskosten reduziert. Die gesteuerte Geweberegeneration hat das erfolgreiche Setzen von Implantaten in Kieferareale ermöglicht, wie zum Beispiel der Kieferhöhle, die früher nicht möglich waren.
Ist die vorhandene Knochenhöhe unter 5 mm, wird in der Regel eine Kieferhöhlenaugmentation von extern durchgeführt. Durch ein seitliches Knochenfenster erfolgt der Zugang zur Kieferhöhle. Die Schleimhaut kann so grossflächig angehoben werden, wodurch ein Hohlraum entsteht. Dieser wird mit Biogranulat und eigenem Knochen gefüllt. Nach erfolgter Heilung von 6 Monaten können Implantate in die augmentierte Kieferhöhle gesetzt werden.